Die zehnte Plage angekündigt
- Da sprach der HERR zu Mose: Noch eine Plage will ich über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Ja, er wird euch ganz vertreiben, von hier.
- Rede nun in den Ohren des Volkes, dass jeder von seinem Nachbarn und jede von ihrer Nachbarin silberne und goldene Geräte erbitte.
- Und der HERR gab dem Volk Gnade in den Augen der Ägypter, sodass sie ihnen Gunst erwarben. Auch Mose war ein sehr großer Mann im Land Ägypten, in den Augen der Knechte des Pharao und in den Augen des Volkes.
Die zehnte Plage: Tod aller Erstgeborenen
- Mose aber sprach: So spricht der HERR: Um Mitternacht will ich durch Ägypten ziehen,
- und alle Erstgeborenen im Land Ägypten sollen sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter der Mühle mahlt, und alle Erstgeborenen des Viehs.
- Und es wird ein großes Wehklagen sein in ganz Ägypten, wie es nie gewesen ist und nie wieder sein wird.
- Aber bei den Kindern Israels wird nicht ein Hund seine Zunge gegen einen Menschen oder ein Vieh rühren, damit ihr erkennt, dass der HERR einen Unterschied macht zwischen den Ägyptern und Israel.
- Und all diese deine Knechte werden zu mir kommen und sich vor mir niederwerfen und sprechen: Geh hinaus, du und alles Volk, das dir folgt! Und danach will ich hinausgehen. Und Mose wurde in großem Zorn vom Pharao weggerückt.
Der Pharao verstockt sein Herz
- Und der HERR sprach zu Mose: Der Pharao wird euch nicht hören, damit meine Wunder im Land Ägypten groß werden.
- Mose und Aaron taten all diese Wunder vor dem Pharao, aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, sodass er den Kindern Israels nicht ließ, aus seinem Land zu ziehen.
Exodus 11 kündigt die letzte, dramatischste Plage an, die über Ägypten kommen wird: der Tod der Erstgeborenen. Diese Plage ist nicht nur das Höhepunkt der göttlichen Gerichtsvollstreckung gegen den Pharao und Ägypten, sondern auch der Moment, in dem Gott endgültig den Auszug des Volkes Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft veranlasst. Der Text bietet tiefere Einblicke in das göttliche Handeln, die Idee von Gottes Gnade und den göttlichen Unterschied zwischen Israel und Ägypten. Aber auch der Widerstand des Pharaos und seine Verhärtung wird erneut thematisiert.
1. Die Vorbereitung auf die Plage
Das Kapitel beginnt mit einer letzten Ankündigung Gottes an Mose, dass der Pharao schließlich nach dieser Plage das Volk ziehen lassen wird. Diese finale Plage wird Ägypten zerstören und ein weites, endgültiges Urteil über die Ägypter bringen. Der Pharao hatte sich über Monate geweigert, das Volk ziehen zu lassen, trotz der Vielzahl von Wundern und Plagen, die Gott gesandt hatte. Nun wird die Zeit für das endgültige Urteil gekommen.
- Frage zur Reflexion: Was bedeutet es, dass Gott oft mehrere Möglichkeiten zur Umkehr gibt, aber irgendwann das letzte Urteil spricht? In welchem Bereich unseres Lebens könnten wir erkennen, dass wir eine letzte Chance zur Umkehr haben?
2. Gottes Gnade gegenüber Israel
Obwohl die Plage unvorstellbar grausam ist, werden die Israeliten verschont. In Vers 7 wird der Unterschied zwischen Ägypten und Israel explizit betont: „Kein Hund wird seine Zunge gegen einen Menschen oder ein Vieh rühren“, was bedeutet, dass das Volk Israel unter dem Schutz Gottes steht. Diese Gnade ist nicht durch ihre eigenen Taten verdient, sondern ein Zeichen der göttlichen Treue und Erwählung.
- Frage zur Reflexion: Wie verstehen wir diese Gnade Gottes heute? Was bedeutet es, dass Gott oft einen unverdienten Schutz über uns legt? Wie sollten wir als Empfänger dieser Gnade darauf reagieren?
3. Die Verhärtung des Herzens des Pharaos
Ein zentraler Punkt in diesem Kapitel ist, dass der Pharao weiterhin verstockt bleibt, trotz der enormen Warnungen und göttlichen Zeichen. Gott hatte bereits angekündigt, dass der Pharao sich verweigern würde, und er hatte sein Herz „verhärtet“, um noch größere Zeichen und Wunder in der Geschichte zu offenbaren. Dieser Widerstand des Pharaos zeigt, wie der menschliche Stolz und der Wille, gegen göttliche Gebote zu kämpfen, zu einer inneren Blockade führen kann, die es unmöglich macht, Gottes Handeln zu sehen und zu akzeptieren.
- Frage zur Reflexion: In welchem Maße erkennen wir die Tendenz in unserem Leben, wie der Pharao mit uns selbst zu kämpfen oder gegen das Gute und Gerechte in uns anzukämpfen? Was können wir tun, um uns vor dieser Verhärtung des Herzens zu schützen?
Aufruf zur offenen Diskussion
Exodus 11 lädt uns zu einer Reflexion über Glaube, Gnade und Widerstand ein. Das Kapitel erinnert uns daran, dass göttliches Handeln oft eine göttliche Logik folgt, die sich nicht immer mit unseren Erwartungen deckt. Die Lektionen, die wir aus dem Pharao und den Kindern Israels ziehen können, sind äußerst relevant für unser eigenes Leben.
Diskussionsfragen:
- Wie können wir zwischen der Verhärtung des Herzens und der Bereitschaft zur Umkehr in unserem eigenen Leben unterscheiden? Gibt es Bereiche, in denen wir uns wie der Pharao in einem Zustand der Verweigerung oder des Widerstands befinden?
- Was bedeutet es, in einer zeitgenössischen Welt Schutz und Gnade von Gott zu erfahren? Können wir mit den „Israeliten“ in uns eine geistige Sicherheit und Zuflucht finden, selbst inmitten von Herausforderungen und Prüfungen?
- Welche Lektionen können wir aus der Wiederholung der Warnungen Gottes für unser tägliches Leben und unsere Verantwortung gegenüber anderen ziehen?
Lasst uns diese Fragen gemeinsam ergründen und überlegen, was sie für unser heutiges Leben bedeuten. Eine offene Diskussion über diese Themen kann helfen, zu verstehen, wie wir in der heutigen Zeit als Menschen Gottes Gnade erleben und wie wir den Widerstand gegen göttliche Führung vermeiden können.
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