Jakobs Segnung von Ephraim und Manasse

1. Und es geschah nach diesen Dingen, dass man Joseph sagte: „Siehe, dein Vater ist krank.“ Da nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich und ging zu ihm.

2. Und als man Jakob sagte: „Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir“, stärkte sich Israel und setzte sich auf das Bett.

3. Und Jakob sagte zu Joseph: „Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mich mein Leben lang behütet hat bis auf diesen Tag,

4. der Engel, der mich erlöst hat von allem Bösen, segne diese Knaben! Und mein Name sei in ihnen genannt und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, und sie sollen wachsen und zahlreich werden auf der Erde.“

5. Und als Josef sah, dass sein Vater die Hände auf die Söhne legte, änderte er die Stellung seiner Hände, um den älteren auf den linken Arm und den jüngeren auf den rechten Arm zu stellen.

6. Und Joseph sagte zu seinem Vater: „Nicht so, mein Vater, denn dieser ist der Erstgeborene; lege deine rechte Hand auf sein Haupt.“

7. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: „Ich weiß, mein Sohn, ich weiß. Er wird auch ein Volk werden, und er wird auch groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer sein als er, und seine Nachkommen werden eine Menge von Nationen bilden.“

8. So segnete er sie an jenem Tag und sprach: „In dir wird Israel segnen und sagen: ‚Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse.‘“ Und er setzte Ephraim vor Manasse.

9. Und Israel sprach zu Joseph: „Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückführen.

10. Und ich habe dir mehr als deinen Brüdern gegeben einen Erbteil, den ich aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem Bogen genommen habe.“

Im 48. Kapitel von Genesis sehen wir, wie Jakob (Israel) seine beiden Enkel, Ephraim und Manasse, segnet. Dieses Kapitel ist voller symbolischer Bedeutung und wichtiger Themen wie der Weitergabe von Gottes Verheißungen und der Umkehr von Erwartungen. Wir sehen auch, wie Gott seine Pläne auf unerwartete Weise verwirklicht und wie er Jakob in den letzten Tagen seines Lebens in seinen Segen und seine Weisheit einfließen lässt.


1. Die Bedeutung der Segnung – Gottes Verheißung für die nächsten Generationen

Jakob erinnert sich an die Verheißungen, die Gott ihm und seinen Vorfahren, Abraham und Isaak, gemacht hat, und überträgt diese Segnungen auf die nächsten Generationen. Er sagt, dass der Name Gottes in Ephraim und Manasse genannt werden soll, und dass sie zahlreich und groß werden.

„Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mich mein Leben lang behütet hat bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Bösen, segne diese Knaben!“ (Verse 3-4)

Lehre: Die Segnung Gottes wird nicht nur den Einzelnen, sondern auch deren Nachkommen betreffen. Gottes Verheißungen sind nicht nur für uns, sondern auch für die Generationen nach uns bestimmt. Diese Weitergabe von Segen und Verheißung erinnert uns an die Bedeutung des Glaubens und der Weisheit, die wir an die nächste Generation weitergeben.

Diskussionsfrage: Wie können wir heute die Verheißungen Gottes und die Werte des Glaubens an die nächste Generation weitergeben? Welche praktischen Schritte können wir unternehmen, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen?


2. Umkehr der Erwartung – Ephraim wird der größere Bruder

Ein zentrales Element dieses Kapitels ist die Umkehr der erwarteten Reihenfolge. Normalerweise würde der Erstgeborene den größeren Segen erhalten, doch Jakob setzt seine rechte Hand auf den Kopf von Ephraim, dem jüngeren Sohn von Joseph, und spricht ihm den größeren Segen zu.

„Er wird auch ein Volk werden, und er wird auch groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer sein als er.“ (Vers 19)

Lehre: Dies erinnert uns daran, dass Gottes Wege oft nicht unseren menschlichen Erwartungen entsprechen. Oft wählt Gott auf unerklärliche Weise Menschen aus, die wir vielleicht nicht für geeignet halten, und verleiht ihnen eine besondere Bestimmung. Wir sollten nicht nach menschlichen Maßstäben urteilen, sondern auf Gottes Führung vertrauen.

Diskussionsfrage: Gibt es in unserem Leben oder in der Gesellschaft Situationen, in denen die Umkehr der Erwartungen sichtbar wird? Wie können wir diese göttliche Perspektive erkennen und annehmen?


3. Jakobs Glaube an Gottes Versprechen – Vertrauen bis zum Ende

Jakob segnet nicht nur seine Enkel, sondern spricht auch von seinem eigenen bevorstehenden Tod und dem Vertrauen, dass Gott mit seinem Volk sein wird. Auch in seinem Alter und angesichts seines nahen Endes bleibt Jakob auf die Verheißungen Gottes fokussiert und gewiss.

„Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückführen.“ (Vers 21)

Lehre: Jakobs Vertrauen auf Gott, selbst in den letzten Momenten seines Lebens, zeigt, dass wahre Glaubensstärke in der Beständigkeit und dem Vertrauen auf Gottes Verheißungen liegt. Jakobs Blick auf die Zukunft ist geprägt von Hoffnung und Vertrauen, dass Gott seinen Plan vollenden wird.

Diskussionsfrage: Wie können wir in unserem Alltag Vertrauen und Hoffnung in Gottes Verheißungen kultivieren, besonders in schwierigen Zeiten? Was hilft uns, das Vertrauen aufrechtzuerhalten, dass Gott mit uns ist?


4. Die Bedeutung von Erbe und Identität

Jakobs Segnung geht über die rein materielle Ebene hinaus – sie ist auch ein Akt der Weitergabe der Identität Gottes und seiner Verheißungen. Ephraim und Manasse werden Teil der „heiligen Linie“, die mit Abraham begann. Dies unterstreicht die Bedeutung von Zugehörigkeit und Identität innerhalb des göttlichen Plans.

Lehre: Unser Erbe ist nicht nur das, was wir von unseren Eltern oder Großeltern erhalten, sondern auch das, was Gott in uns und durch uns wirken möchte. Unsere Identität als Kinder Gottes wird von Generation zu Generation weitergegeben, und wir sind Teil eines größeren Plans.

Diskussionsfrage: Wie nehmen wir unsere Identität als Kinder Gottes in der heutigen Welt wahr? Wie können wir diese Identität stärken und weitergeben?


Aufruf zur Diskussion:

In diesem Kapitel sehen wir, wie Gottes Verheißungen über Generationen hinweg weitergegeben werden und wie er auf unerwartete Weise handelt. Wir können viel von Jakobs Vertrauen und Weisheit lernen und davon, wie Gott seinen Plan über unsere Erwartungen hinaus erfüllt.

Lasst uns darüber nachdenken und diskutieren:

  • Wie können wir Gottes Verheißungen aktiv in unserem Leben und in der nächsten Generation weitergeben?
  • Welche „umgekehrte Erwartungen“ haben wir in unserem Leben erkannt, und wie können wir lernen, diese aus Gottes Perspektive zu sehen?
  • Was bedeutet es für uns, ein Teil des göttlichen Erbes zu sein, und wie können wir diese Identität in der heutigen Welt leben?

Ich freue mich auf eure Gedanken und Erfahrungen!


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