- Und am achten Tag rief Mose Aaron und seine Söhne und die Ältesten von Israel
- und sprach zu Aaron: Nimm ein Stieropfer für die Sünde und einen Widder zum Brandopfer, ohne Fehler, und bringe sie vor den HERRN.
- Und zu den Kindern Israel sollst du sprechen: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer und einen Kälber und einen Lamm zum Brandopfer, ohne Fehler, und opfert sie vor dem HERRN.
- Und bringt auch ein Speiseopfer von fein gemahlenem Mehl, das mit Öl bereitet ist, denn der HERR wird sich euch offenbaren.
- Und sie nahmen das, was Mose ihnen geboten hatte, und brachten es vor den HERRN, wie Mose es befohlen hatte.
- Und Mose sprach: Dies ist es, was der HERR geboten hat, dass ihr tun sollt, damit die Herrlichkeit des HERRN euch erscheint.
- Und Mose sprach zu Aaron: Gehe zum Altar und opfere dein Sündopfer und dein Brandopfer und mache Sühne für dich und für das Volk; dann opfere das Volkopfer und mache Sühne für sie, wie der HERR geboten hat.
- Da ging Aaron zum Altar und schlachtete das Sündopfer für sich und brachte das Blut, das er mit seinem Finger an den Altar sprengte, ringsum.
- Und er schlachtete das Brandopfer, nahm das Blut und sprengte es ringsum an den Altar.
- Und er brachte das Fett, das an den Eingeweiden war, und die Nieren und das Fett an den Nieren, und er verbrannte sie auf dem Altar.
- Aber das Fleisch und die Haut verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers.
- Und er schlachtete das Volkopfer und brachte das Blut an den Altar ringsum.
- Und er nahm das Fett und den Schenkel und verbrannte es auf dem Altar.
- Und er brachte das Opfer des Volkes und nahm vom Speiseopfer, das vom Öl bereitet war, und verbrannte es auf dem Altar.
- Und Mose sprach zu Aaron: Komm und gehe zum Altar und opfere das Sündopfer und das Brandopfer und mache Sühne für dich und für das Volk, und mache das Volk in Ordnung; wie der HERR geboten hat.
- Und Aaron tat, wie der HERR es ihm geboten hatte.
- Und Aaron tat alles wie der HERR ihm geboten hatte, und er opferte für sich und für das Volk, und der HERR gab ihnen einen Überfluss der Herrlichkeit.
- Und Mose ging aus und sprach zum Volk: „Der Herr wird euch segnen und ein Heiliger werden.“
Zusammenfassung des 9. Kapitels:
Levitikus 9 beschreibt den feierlichen Tag, an dem Aaron und seine Söhne, als neu eingesetzte Priester, ihren Dienst im Tabernakel aufnehmen. Nach der Einweihung des Heiligtums und der Priester in den vorherigen Kapiteln ist nun der erste Opferdienst vorgesehen.
Der Herr gibt Aaron klare Anweisungen für das Opferverfahren. Zunächst bietet Aaron ein Sündopfer für sich selbst und seine Familie an, um sich von Sünde zu reinigen. Danach folgen Brandopfer und Friedensopfer, die das Volk Israel als Ganzes betreffen. Während des Rituals stehen Aaron und seine Söhne in enger Zusammenarbeit mit Mose. Nachdem die Opfer ordnungsgemäß dargebracht werden, kommt der Herr in einer Erscheinung und erfüllt das Heiligtum mit seiner göttlichen Gegenwart. Das Volk sieht das Feuer, das von Gott herabkommt und die Opfer konsumiert, was als Zeichen der göttlichen Annahme des Opfers und der Bestätigung des Priesteramtes gedeutet wird.
Am Ende des Kapitels wird Aaron gesegnet, und die Menschen erleben Gottes wunderbare Manifestation. Sie sind ergriffen von Ehrfurcht und fallen nieder.
Interpretation:
Dieses Kapitel ist von großer Bedeutung, weil es den Beginn des priesterlichen Dienstes in Israel markiert und zeigt, wie wichtig Reinheit und göttliche Ordnung im Kultus sind. Die Priester müssen nicht nur ihre eigenen Sünden bekennen, sondern auch als Vermittler zwischen Gott und dem Volk agieren. Die Opfer haben symbolische Bedeutung: Sie stehen für die Reinigung von Sünde und die Versöhnung zwischen dem Heiligen Gott und seinem Volk.
Die Erscheinung Gottes, die durch das Feuer manifestiert wird, ist ein starkes Bild für die göttliche Gegenwart. Diese „Feuererscheinung“ zeigt sowohl die Heiligkeit Gottes als auch seine Annahme des Opfers. Gleichzeitig ist sie ein Symbol für die göttliche Reinheit und die Forderung an das Volk, sich ebenfalls in einer heiligen und reinen Weise vor Gott zu stellen.
Die Tatsache, dass das Volk nach dem Erscheinen des Feuers in Ehrfurcht und Lob an Gott reagiert, unterstreicht das zentrale Thema von Levitikus: Gottes Heiligkeit und die richtige Anbetung. Sie müssen sich selbst und ihren Kultus regelmäßig reinigen, um in Gottes Nähe treten zu können.
Aufruf zur offenen Diskussionsrunde:
- Frage 1: Was bedeutet es, dass Aaron und seine Söhne zunächst für ihre eigenen Sünden Sühnopfer darbringen müssen? Welche Bedeutung hat diese persönliche Reinheit für den priesterlichen Dienst?
- Frage 2: Wie können wir die symbolische Bedeutung der Opfer in Levitikus in unserem heutigen Leben nachvollziehen? Gibt es Parallelen zu spirituellen Praktiken in der modernen religiösen Praxis?
- Frage 3: Was können wir aus der Erscheinung Gottes in Form von Feuer lernen? Welche Rolle spielt die heilige Gegenwart Gottes in unserem eigenen Glaubensverständnis?
- Frage 4: Wie kann die Haltung des Volkes nach der Erscheinung des Feuers, als sie niederfielen und Gott priesen, uns als Beispiel für unsere eigene Anbetung dienen?
Ich lade euch ein, diese Fragen zu reflektieren und miteinander zu diskutieren. Sie helfen uns, das geistliche und historische Gewicht des Kapitels zu verstehen und auf unsere eigene Glaubenspraxis zu beziehen.
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