- Und der Herr redete mit Mose und sprach:
- Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn jemand dem Herrn ein besonderes Gelübde ablegt und einen Menschen dem Herrn weiht, soll er nach deinem Schätzmaß zahlen.
Bewertung von Menschen für ein Gelübde
- Ein Mann zwischen zwanzig und sechzig Jahren soll mit fünfzig Silber-Schekel nach dem Schekel des Heiligtums geschätzt werden.
- Eine Frau soll auf dreißig Schekel geschätzt werden.
- Ein Junge zwischen fünf und zwanzig Jahren auf zwanzig Schekel, ein Mädchen auf zehn Schekel.
- Ein Kind unter fünf Jahren, ein Junge auf fünf Schekel, ein Mädchen auf drei Schekel.
- Ein alter Mann über sechzig Jahren auf fünfzehn Schekel, eine alte Frau auf zehn Schekel.
- Ist jemand zu arm, um die festgelegte Summe zu zahlen, so soll der Priester den Wert nach seinen Möglichkeiten festlegen.
Weihe von Tieren
- Wenn jemand ein Tier als Opfer für den Herrn weiht, soll es heilig sein.
- Es darf nicht ausgetauscht werden, weder ein gutes gegen ein schlechtes noch umgekehrt.
- Wenn es ein unreines Tier ist, soll der Priester den Wert festlegen.
- Wenn der Geber es dennoch zurückkaufen will, soll er ein Fünftel des Wertes hinzufügen.
Weihe eines Hauses oder eines Feldes
- Wenn jemand sein Haus dem Herrn weiht, soll es der Priester bewerten.
- Will der Eigentümer es zurückkaufen, soll er ein Fünftel des Wertes hinzufügen.
- Wenn jemand einen Teil seines Ackerlandes dem Herrn weiht, wird sein Wert nach der Saatmenge berechnet: ein Homer Gerste entspricht fünfzig Schekel Silber.
- Weihen vor dem Jubeljahr gelten für die gesamte Zeit, nach dem Jubeljahr wird der Preis angepasst.
- Wer sein geweihtes Feld zurückkaufen will, zahlt ein Fünftel extra.
- Wenn das Feld nicht eingelöst wird, bleibt es nach dem Jubeljahr heilig und gehört dem Priester.
Erstgeborene und Bannopfer
- Erstgeborene, die ohnehin dem Herrn gehören, dürfen nicht geweiht werden.
- Alles, was mit einem Bann belegt ist, kann nicht verkauft oder eingelöst werden; es ist hochheilig für den Herrn.
- Kein Mensch, der mit dem Bann belegt ist, darf freigekauft werden, sondern muss sterben.
Der Zehnte (Zehnter Teil des Ertrages)
- Der Zehnte von allem Ertrag des Landes und von den Tieren gehört dem Herrn.
- Wer seinen Zehnten zurückkaufen will, muss ein Fünftel hinzufügen.
- Vom Vieh wird jedes zehnte Tier ausgesondert.
- Das sind die Gebote, die der Herr Mose auf dem Berg Sinai für die Israeliten gab.
Zusammenfassung
Levitikus 27 behandelt Regelungen für Gelübde, Weihegaben und den Zehnten.
- Gelübde und Weihegaben: Menschen, Tiere, Häuser und Felder konnten Gott geweiht werden, mussten dann aber durch eine Zahlung eingelöst werden, wenn sie behalten werden sollten.
- Bannopfer: Dinge oder Menschen, die unter den Bann gestellt wurden, durften nicht eingelöst oder verkauft werden.
- Der Zehnte: Ein Teil des Ertrages von Feld und Vieh gehörte automatisch Gott und durfte nur mit einem Aufpreis zurückgekauft werden.
Diese Regelungen zeigen, wie ernsthaft Weihe und Gelübde vor Gott genommen wurden.
Interpretation
- Verantwortung für Versprechen vor Gott
Wer Gott ein Gelübde gibt, soll es ernst nehmen. Die Möglichkeit zur Rücklösung zeigt Gottes Verständnis für individuelle Umstände, aber es gibt Konsequenzen für voreilige Weihe. - Die Bedeutung der Weihe
Dinge, die dem Herrn geweiht wurden, wurden als heilig betrachtet. Das zeigt, dass Opfer und Hingabe nicht leichtfertig geschehen sollten. - Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
Die Regelung, dass ärmere Menschen eine andere Bewertung erhalten, zeigt Gottes Gerechtigkeit und Mitgefühl. Jeder kann nach seinen Möglichkeiten geben. - Der Zehnte als Prinzip der Versorgung
Der Zehnte diente dazu, das Heiligtum und die Priester zu versorgen. Das Prinzip erinnert daran, dass ein Teil des eigenen Ertrags Gott gehört und für das Gemeinwohl genutzt werden soll.
Diskussionsfragen
- Welche Bedeutung haben Gelübde und Versprechen heute?
Wie ernst nehmen wir die Verpflichtungen, die wir gegenüber Gott oder anderen Menschen eingehen? - Wie können wir in unserer Zeit „Weihe“ praktizieren?
Gibt es moderne Formen der Hingabe an Gott, die mit diesen Regelungen vergleichbar sind? - Ist der Zehnte noch relevant?
Wie können wir das Prinzip des Zehnten auf heutige Finanzen oder Ressourcen übertragen? - Was bedeutet es, etwas „Gott zu weihen“?
Wie können wir unsere Talente, Zeit oder Güter Gott widmen, ohne es leichtfertig zu tun?
Lass uns darüber austauschen! Welche Gedanken hast du zu Levitikus 27?
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