Die zweite Plage: Frösche
- Da sprach der HERR zu Mose: Geh hinein zu dem Pharao und sprich zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen!
- Wenn du dich aber weigerst, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen.
- Und der Nil wird wimmeln von Fröschen, sie werden heraufkommen und in dein Haus gehen, in deine Schlafkammer und auf dein Bett, auch in die Häuser deiner Knechte und deines Volkes, in deine Backöfen und in deine Backtröge.
- Ja, die Frösche werden auf dich, auf dein Volk und auf alle deine Knechte kommen.
- Und der HERR sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deine Hand aus mit deinem Stab über die Flüsse, über die Kanäle und über die Teiche, und lass Frösche über das Land Ägypten kommen.
- Da streckte Aaron seine Hand aus über die Wasser Ägyptens, und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten.
- Aber die Zauberer taten mit ihren Künsten dasselbe und ließen Frösche über das Land Ägypten kommen.
- Da rief der Pharao Mose und Aaron und sprach: Bittet den HERRN, dass er die Frösche von mir und meinem Volk nehme, so will ich das Volk ziehen lassen, damit sie dem HERRN opfern.
- Mose sprach zum Pharao: Bestimme selbst, wann ich für dich, für deine Knechte und für dein Volk bitten soll, dass die Frösche aus deinen Häusern und nur noch im Nil bleiben.
- Er sprach: Morgen! Und Mose sagte: Es soll geschehen, wie du gesagt hast, damit du erkennst, dass niemand ist wie der HERR, unser Gott.
- Die Frösche werden von dir, deinen Häusern, deinen Knechten und deinem Volk weichen und nur noch im Nil bleiben.
- Mose und Aaron gingen vom Pharao hinaus, und Mose schrie zum HERRN wegen der Frösche, die er dem Pharao gebracht hatte.
- Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte: Die Frösche starben in den Häusern, in den Höfen und auf den Feldern.
- Und sie häuften sie zusammen in großen Haufen, und das Land stank davon.
- Als aber der Pharao sah, dass Erleichterung gekommen war, verstockte er sein Herz und hörte nicht auf sie, wie der HERR gesagt hatte.
Die dritte Plage: Stechmücken
- Da sprach der HERR zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlag den Staub auf der Erde, dass er zu Stechmücken werde im ganzen Land Ägypten.
- Und sie taten so: Aaron streckte seine Hand mit seinem Stab aus und schlug den Staub auf der Erde, da wurden Stechmücken daraus an Menschen und Vieh; der ganze Staub des Landes wurde zu Stechmücken im ganzen Land Ägypten.
- Die Zauberer versuchten mit ihren Künsten dasselbe zu tun, um Stechmücken hervorzubringen, aber sie konnten es nicht. Und die Stechmücken waren an Menschen und Vieh.
- Da sprachen die Zauberer zum Pharao: Das ist der Finger Gottes! Aber das Herz des Pharao blieb verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR gesagt hatte.
Die vierte Plage: Ungeziefer (oder Fliegen)
- Da sprach der HERR zu Mose: Mache dich früh auf und tritt vor den Pharao – siehe, er geht ans Wasser – und sprich zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen!
- Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, siehe, so will ich Ungeziefer (oder Stechfliegen) über dich, über deine Knechte, über dein Volk und in deine Häuser senden. Und die Häuser der Ägypter und der Erdboden, auf dem sie stehen, sollen von Ungeziefer wimmeln.
- Aber an jenem Tag will ich das Land Goschen, in dem mein Volk wohnt, aussondern, dass dort kein Ungeziefer sei, damit du erkennst, dass ich, der HERR, mitten im Land bin.
- Ich will einen Unterschied setzen zwischen meinem Volk und deinem Volk; morgen wird dieses Zeichen geschehen.
- Und der HERR tat so: Es kamen große Schwärme von Ungeziefer ins Haus des Pharao, in die Häuser seiner Knechte und über das ganze Land Ägypten; das Land wurde durch das Ungeziefer verheert.
- Da rief der Pharao Mose und Aaron und sprach: Geht hin, opfert eurem Gott hier im Land!
- Mose sprach: Es geht nicht an, dass wir so tun; denn was wir dem HERRN, unserem Gott, opfern, das gilt den Ägyptern als Gräuel. Würden wir vor ihren Augen opfern, was ihnen ein Gräuel ist, würden sie uns nicht steinigen?
- Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserem Gott, opfern, wie er uns gebietet.
- Da sprach der Pharao: Ich will euch ziehen lassen, dass ihr dem HERRN, eurem Gott, in der Wüste opfert – nur zieht nicht zu weit! Bittet für mich.
- Mose sprach: Siehe, sobald ich von dir hinausgehe, will ich den HERRN bitten, dass das Ungeziefer morgen vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk weiche; nur soll der Pharao uns nicht mehr täuschen und das Volk nicht ziehen lassen, um dem HERRN zu opfern.
- Und Mose ging vom Pharao hinaus und betete zum HERRN.
- Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte: Er ließ das Ungeziefer vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk weichen, sodass nicht eines übrig blieb.
- Aber der Pharao verstockte sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
Das achte Kapitel des Buches Exodus beschreibt die Fortsetzung der Plagen, die Gott über Ägypten bringt, um die Befreiung der Israeliten zu erzwingen. Die Plagen der Frösche, Stechmücken und Stechfliegen verdeutlichen die zunehmende Intensität der göttlichen Eingriffe. Während die erste Plage noch eine Belästigung darstellte, werden die nachfolgenden Plagen immer bedrohlicher und entziehen den Ägyptern zunehmend ihre Lebensgrundlagen.
Die Bedeutung der Plagen
Die Plagen sind nicht nur Strafen, sondern auch ein Zeichen der göttlichen Souveränität. Der Pharao bleibt verstockt, obwohl selbst seine Magier erkennen, dass die Wunder von Gott kommen. Dies stellt die Frage nach menschlichem Hochmut und Widerstand gegen göttliche Weisung in den Mittelpunkt.
Gott unterscheidet zwischen seinem Volk und den Ägyptern
Ein weiteres bemerkenswertes Element dieses Kapitels ist die Unterscheidung zwischen Ägypten und den Israeliten: Während das Land Ägypten von den Plagen heimgesucht wird, bleibt das Gebiet der Israeliten verschont. Dies zeigt Gottes Schutz und die besondere Erwählung seines Volkes.
Die Haltung des Pharaos
Der Pharao zeigt eine typische Haltung: Unter dem Druck der Plagen willigt er scheinbar ein, lässt jedoch nach deren Ende sein Wort nicht gelten. Diese wiederholte Wankelmütigkeit ist ein Spiegelbild von Menschen, die in schwierigen Zeiten nach Gott rufen, ihn aber vergessen, sobald die Not vorüber ist.
Aufruf zur offenen Diskussion
Dieses Kapitel lädt zu tiefgehenden Diskussionen ein:
- Welche Bedeutung haben die einzelnen Plagen im historischen und symbolischen Kontext?
- Warum bleibt der Pharao trotz der Zeichen unnachgiebig?
- Wie erleben wir heute Situationen, in denen Menschen Gott in Not anrufen, aber danach wieder vergessen?
- Welche Rolle spielt der Schutz Gottes für sein Volk, und wie können wir ihn heute verstehen?
Lasst uns gemeinsam über diese Fragen nachdenken und die Botschaft dieses Kapitels für unser eigenes Leben reflektieren.
Schreibe einen Kommentar