- So zog Abram mit seiner Frau und allem, was er hatte, aus Ägypten hinauf in das Südland, und Lot zog mit ihm.
- Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.
- Und er zog immer weiter vom Südland bis nach Bethel, an die Stätte, wo sein Zelt zuerst gestanden hatte, zwischen Bethel und Ai,
- an den Ort des Altars, den er dort zuvor errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen des HERRN an.
Abram und Lot trennen sich
- Auch Lot, der mit Abram zog, hatte Schafe, Rinder und Zelte.
- Aber das Land konnte sie nicht beide ertragen, weil sie so viel Besitz hatten und nicht beieinander wohnen konnten.
- Und es gab Streit zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Auch die Kanaaniter und Perisiter wohnten damals im Land.
- Da sprach Abram zu Lot: „Lass doch keinen Streit sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder.
- Steht dir nicht das ganze Land offen? Trenne dich doch von mir. Willst du zur Linken, so gehe ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so gehe ich zur Linken.“
- Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Gegend am Jordan, dass sie wasserreich war – bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstörte –, wie der Garten des HERRN, wie das Land Ägypten bis nach Zoar hin.
- Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten. So trennten sie sich voneinander.
- Abram wohnte im Land Kanaan, und Lot wohnte in den Städten der Jordan-Ebene und schlug seine Zelte bis nach Sodom hin auf.
- Aber die Leute von Sodom waren sehr böse und sündigten schwer gegen den HERRN.
Gottes Verheißung an Abram
- Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: „Hebe deine Augen auf und schaue von dem Ort, an dem du bist, nach Norden, Süden, Osten und Westen.
- Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeiten.
- Und ich will deine Nachkommen zahlreich machen wie den Staub der Erde. Kann jemand den Staub der Erde zählen, so soll auch deine Nachkommenschaft gezählt werden können.
- Mache dich auf und durchziehe das Land in seiner Länge und Breite, denn dir will ich es geben.“
- Da zog Abram weiter und schlug sein Zelt auf bei den Terebinthen von Mamre bei Hebron. Und er baute dort dem HERRN einen Altar.
Genesis 13 erzählt von Abrams Rückkehr aus Ägypten, seiner erneuten Anbetung Gottes und der Trennung von seinem Neffen Lot. Dieses Kapitel zeigt wichtige Prinzipien über Demut, Frieden und Gottes Verheißungen.
1. Abrams Rückkehr und sein Vertrauen auf Gott
Nach seinem Aufenthalt in Ägypten kehrt Abram nach Bethel zurück – an den Ort, wo er zuvor einen Altar gebaut hatte. Dies verdeutlicht:
- Abram sucht wieder die Nähe zu Gott. Trotz seiner Fehler in Ägypten kehrt er an den Ort der Anbetung zurück.
- Glaube bedeutet nicht Perfektion, sondern eine stetige Ausrichtung auf Gott.
Frage zur Reflexion: Gibt es in unserem Leben „Bethel-Momente“ – Orte oder Zeiten, an denen wir Gott besonders nahe waren?
2. Die Trennung von Abram und Lot – Ein Vorbild für Konfliktlösung
Abram und Lot haben beide großen Besitz, was zu Streit zwischen ihren Hirten führt. Abrams Reaktion ist bemerkenswert:
- Er sucht Frieden, statt auf seinem Recht zu bestehen.
- Er gibt Lot die Wahl, obwohl er als Älterer das Vorrecht hätte.
- Abram handelt aus Vertrauen auf Gottes Verheißung, nicht aus Angst, zu kurz zu kommen.
Lot hingegen wählt mit seinen Augen: Er sieht die fruchtbare Gegend am Jordan und entscheidet sich für den äußerlich besten Platz – ohne die moralischen Gefahren Sodoms zu bedenken.
Diskussionsfrage: Wie gehen wir mit Konflikten um? Sind wir bereit, dem Frieden den Vorrang zu geben, auch wenn wir dabei verzichten müssen?
3. Gottes Verheißung an Abram – Ein göttlicher Blick auf die Zukunft
Nachdem Lot gegangen ist, spricht Gott erneut zu Abram und erweitert seine Verheißung:
- Er gibt Abram das ganze Land, so weit sein Blick reicht.
- Er verspricht ihm zahllose Nachkommen, obwohl Abram noch kinderlos ist.
- Er fordert ihn auf, das Land zu durchwandern – als Zeichen des Glaubens und der Besitznahme.
Abram handelt nicht nach dem, was sofort sichtbar oder vorteilhaft ist, sondern lebt aus der Gewissheit, dass Gottes Verheißung Bestand hat.
Diskussionsfrage: In welchen Bereichen unseres Lebens sind wir versucht, uns nur auf das Sichtbare zu verlassen, statt auf Gottes Zusagen zu vertrauen?
Aufruf zur offenen Diskussion
Ich lade euch ein, eure Gedanken zu teilen:
- Wie können wir in Konflikten Abrams Haltung der Großzügigkeit und Friedfertigkeit nachahmen?
- Was bedeutet es für uns heute, auf Gottes Verheißungen zu vertrauen, auch wenn sie sich (noch) nicht erfüllen?
- Welche Parallelen seht ihr zwischen Lots Entscheidung und unserer heutigen Gesellschaft, die oft nach dem äußeren Schein urteilt?
Lasst uns gemeinsam über dieses Kapitel nachdenken und voneinander lernen!
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